Rückblick

Der Workshop Flamenco y Mar 2007 im Rückblick

Teilnehmer Flamenco y Mar 2007

Im Juli 2007 fand der erste Workshop von Flamenco y Mar in Bolonia statt – und war ein voller Erfolg! 35 Teilnehmende und 10 Begleitpersonen besetzten beinahe das ganze Hotel und genossen gemeinsam eine Woche lang von morgens bis nachts den Flamenco und das Meer.

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Maestros

Maestros

Maribel Garcia, cante
Antonio Alcázar, baile
Ulrich Gottwald, guitarra

Tangos

Tangos

Brenno, Linda, Roberto,
Antonio, Gerda, Claudia,
Maya, Elisabeth, Larissa
(Nicht mit auf dem Bild: Martina H.)

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Alegrías

Alegrías

Barbara, Lisa, Séverine, Tonia,
Brigitte, Antonio, Caterina,
Anna, Caroline, Stefania

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Tientos

Tientos

Nicole, Isabel,
Martina B., Regula,
Antonio, Maria,
Debora, Vanessa

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Guitarra

Guitarra

Adrian, Markus,
Manuel, Ulrich,
Heinz, Moritz,
Irene

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Cante

Cante

Martina M., Tom, Isabel,
Maria, Anna, Maribel,
Debora, Vanessa,
Claudia, Maya

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Acompañamiento y Fiesta

Acompañamiento Fiesta

Acompañamiento
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Fiesta
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Persönlicher Rückblick eines Teilnehmers

Nächtlicher Ausflug ins Flamenco-Paradies…

Ein nasskalter Novembermorgen, das Quitschen des Trams, das sich gemächlich in seiner Endstationschlaufe vorwärts schleppt, holt mich ganz sanft in die Alltagsrealität zurück. Vor wenigen Minuten befand ich mich noch träumend in einem Naturschutzgebiet in der Costa de la Luz…

«Meine zwei Kumpels liegen immer noch in der Horizontale, ein süsslich-saurer Geruch von abgestandenem Sherry schwebt im oberen Drittel unseres Hotelzimmers in Bolonia. Tja. Ist wieder mal spät geworden, gestern. Da war doch noch dieser alte Herr, der zu früher Stunde wundervolle Fandangos gesungen hat, gekonnt und gleichwohl zurückhaltend begleitet von unserem Meister dieser Woche, Ulrich Gottwald. Toll!
Ein Blick nach draussen, ein gleissendes Licht, der Wind, der an der Costa de la Luz die Hitze erträglich macht (zwischendurch meint er es nur zu gut und sorgt dafür, dass die Badegäste paniert werden), spielt mit den Blättern der Palmen vor unserem Zimmer. Schnell bin ich am Strand, der noch fast leer ist. Ein paar vereinzelte Fischer, eine ältere Dame, die sich mit Yoga in Schwung bringt, ein paar kläffende Hündchen, die sich den Wellen stellen, ansonsten nur Sand, Meer und ein Himmel, der sich heute das schönste Blau angezogen hat.
Kurz darauf sitze ich mit anderen Frühaufstehern auf der Hotelterrasse und warte auf meinen Orangenjus und das mit Knoblauch und Tomaten geschmückte Toastbrot. So stelle ich mir in etwa das Leben der Menschen vor, bevor Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis genascht haben.
Später sitzen wir in kleiner Gitarristen-Runde im Garten und versuchen uns Ulrichs Tango-Groove anzuhängen. Wir werden nicht mit Falsetas bombardiert, die uns an den Rand (und manchmal darüber hinaus) unserer technischen Fähigkeiten bringen, nein, es geht um das Zusammenspiel in unserer Gruppe. Bald kommt die Sängerin Maribel hinzu, Gesangsbegleitung wird nicht zu einem langweiligen theoretischen Exkurs, sondern einfach praktiziert. Ulrich erklärt kurz gewisse Besonderheiten und Details einzelner Palos, und schon sind wir wieder am Spielen. Die Lektion findet ihren Abschluss im schönen, mit Holz verkleideten Tanzsaal, wo Antonio seine drei Tanzklassen mit Tangos, Alegrías und Tientos beschäftigt. Für uns Gitarristen eine weitere Möglichkeit, einfach mitzuspielen und Erfahrungen zu sammeln. Ohne Stress und Erfolgsdruck, es geht um Flamenco, um das Zusammenspiel von Tanz, Gesang und Gitarre. Wer noch nicht genug hat, kann nach dem Mittagessen problemlos nochmals bei Ulrich vorbeischauen (falls dieser nicht gerade mit dem neuesten Harry-Potter-Buch abgetaucht ist…) und sich weitere Tipps und Informationen rund um den Flamenco und die Gitarre holen. Oder den Gesangskurs im stimmungsvollen Patio begleiten. Andere zieht es derweil lieber an den Strand, kein Problem, jeder geht seinen Bedürfnissen nach. Für die unverwüstlichen Flamenco-Freaks steht nach dem Abendessen noch manche Stunde zur Verfügung, um Tänzerinnen sowie Sänger und Sängerinnen zu begleiten. Da ergeben sich spontan ganz tolle Konstellationen und manches verborgene Talent kriecht unter dem milchigen andalusischen Mondschein ganz ungezwungen an die Oberfläche.
So stelle ich mir in etwa das Flamenco-Paradies, das es ja sicher auch irgendwann und irgendwo geben wird, vor. Doch halt, um ganz ehrlich zu sein: Das Nachtessen im Hotel «Los Jerezanos» lässt schon noch einige Wünsche offen. Doch die lassen sich problemlos im nahe gelegenen Tarifa oder in der Flamenco-Hochburg Jerez, die mit dem Auto oder Bus gut erreichbar ist, erfüllen.»
- Adrian -